Stiftung Wahrheit in den Medien

Ansprache zum Gedenken „70 Jahre Kriegsmobilmachung 1939 – 2009“

Liebe Gäste

Ich heisse Sie zu diesem Anlass herzlich willkommen. Wer weiss, wo wir heute stünden, wenn die AKTIVDIENST-GENERATION nicht dermassen grosse Opfer und in schwerer Zeit eine ebenso kluge, wie vor allem auch mutige Politik betrieben hätte?

Ich danke

  1. Dass Sie Alle da sind. Ich bin von dem grossen Aufmarsch tief beeindruckt! Eine gute Hundertschaft ist heute da. Über 80 weitere Persönlichkeiten haben sich schriftlich entschuldigt – unter ihnen BR Ueli Maurer und der CDA, André Blattmann. Umsomehr freut es mich, dass sein Stv in offizieller Vertreter, Divisionär Eugen Hofmeister, heute uns die Ehre seiner Anwesenheit gibt.

  2. Stellvertretend für die Abwesenden bitte ich Sie, diesen Kartengruss zu unterschreiben: Er soll von hier aus an Prof. Dr. Gerold Hilty, Kdt Reduitbrigade 22 (1978-1983) und Noldi Bissig, a.Amtsvorsteher Bev Sch des Kts Uri.

  3. Entschuldigt hat sich auch die regionale Geistlichkeit! Der Vitznauer Pfarrer ist im Ausland unterwegs. In Weggis ist Justus-Tag (dieser Tag ist ein Feiertag und steht noch höher als der Seppitag!)

  4. Der Grepper Pfarrer weilt in Hertenstein und bereitet dort den Besuch der Bistumsleitung der Diözese Basel-Lugano vor! Dieser Bistumsleitung geht es wohl ähnlich wie der Armeeleitung: Sie stehen vor gewaltigen Problembergen und die „Bodentruppen“ laufen ihnen scharenweise davon. Da kann nur noch der Heilige Mauritius helfen – Er ist Patron der Soldaten (und was anderes ist der Klerus als Soldaten Gottes?).
    Übrigens: In Schötz steht eines der wichtigsten Heiligtümer dieses Märtyrers, der Kommandant der legendären thebäischen Legion war und für seinen christlichen Glauben durch das Schwert starb! Hier kann die ganze Bistumsleitung – und natürlich auch die Armeeleitung, die Füsse in eine Grube halten – und Heilung erfahren, bzw. weniger Schaden beim Tritt in Fettnäpchen erleiden!

  5. Es freut und ehrt uns, dass Alexander Lieb, Sicherheitskoordinator des Kantons Luzern, offiziell den Regierungsrat des Kantons Luzern vertritt.

  6. Die Kantonsregierungen von Zug, Schwyz, Uri, Nid- und Obwalden haben sich schriftlich entschuldigt und wünschen dem Anlass viel Erfolg.

  7. Ich kann unmöglich alle Gäste persönlich begrüssen und erwähnen. Stellvertretend für die ganze Gästeschar begrüsse ich aber besonders herzlich, die Korpskommandanten Simon Küchler und Beat Fischer vom ehemals legendären Geb AK 3! Simon Küchler vertritt hier auch die so wichtige Organisation „Pro Militia“.

  8. Herzlich willkommen heisse ich auch Divisionär aD Carlo Vincenz – er hat das strategische Denken unserer Armee über viele Jahre hinweg entscheidend positiv beeinflusst.

  9. Herzlich willkommen heisse ich auch Oberst i Gst Michael Arnold. Er vertritt in offizieller Mission Divisionär Reto Cantieni, Kdt HAK Luzern. Besten Dank für die gute Zusammenarbeit!

  10. Herzlich willkommen heisse ich auch a.Nationalrat Paul Fäh, - ein langjähriger militärischer und politischer (liberaler!) Weggefährte!

  11. Ich danke den Gemeindebehörden von Vitznau (Präsident Noldi Küttel, Gemeindeamtsfrau/Kantonsrätin Irene Keller, Sozialvorsteher Josef Küttel, Gemeinderat und Präsident des Festungsvereins Alex Waldis, Gemeindeschreiber Hansjörg Illi; Entschuldigt hat sich Gemeinderätin Ursula Fritschi von der Grünen Fraktion)

  12. Ich danke dem Präsidenten der Korporation Vitznau, Erich Waldis – Er ist mit seiner Institution sozusagen der „älteste Territorialfürst“ hier und hat zusammen mit dem Gemeinderat und den Vertretern der Gastro-Betriebe Vitznau das Eigentumsrecht an dieser Festung

  13. Ich danke dem Festungsteam – welchem seit den ersten Tagen Justus Waldis als unermüdlicher MOTOR, mit Leib und Seele, hier dabei ist. Das ganze Team hält die Anlage im Schuss und bietet unzähligen Gästen aus Nah und Fern interessante Einblicke in vergangene Zeiten.

  14. Ich danke dem Präsidenten von FORT-CH, Bernhard Stadlin, für seine anerkennenden Worte zu unserer Gedenkausstellung

  15. Ich danke den Sponsoren – den Institutionen und den Privatpersonen, welche uns die Realisierung dieser Ausstellung mitfinanzieren halfen. Von den beiden Hauptsponsoren VICTORINOX/Familie Elsener, musste sich diese leider entschuldigen. Hingegen sind Frau Margrit Sigrist und Herr Urs Hegi von der RAIFFEISENBANK anwesend.

  16. Ich danke meinem engsten Mitarbeiter und Co-Projektleiter Hans A. Kurmann – er tritt Ihnen heute als strammer Artillerie-Wachtmeister (in der Original-Uniform) entgegen. Hans A. Kurmann hat die gesamte moderne IT-Technik in die Ausstellung gebracht. Ohne sein enormes Fachwissen, wäre die Realisierung des Projektes gar nicht möglich gewesen! Dabei wurde er von seinem Schwiegersohn Dominique Honauer zünftig unterstützt!

  17. Ich danke den Medien, die heute hier vertreten sind: Der BOTE der Urschweiz, Der Freie Schweizer, Die Wochenzeitung Vitznau und TeleTELL.

  18. Ich mache keine Mördergrube aus meinem Herzen, aber dass die NZZ-Redaktion beschlossen hat, keinen Aufwand zu „70 Jahre Kriegsmobilmachung“ zu treiben zeigt, wes Geistes Kind die heutige Redaktion dieses Blattes ist. Wissen diese Leute, dass Willy Bretscher – Chefredaktor der NZZ während des Zweiten Weltkrieges – einer der mutigsten und schärfsten Gegner des Nationalsozialismus war und diese Haltung in der NZZ unerschrocken vertreten hat? Es ist fraglich, ob die heutige NZZ-Leitung überhaupt auf ihren Stühlen sitzen würde, wenn es Bretscher nicht gegeben hätte! Die heutige NZZ-Redaktion hat sich mit ihrer verwerflichen Haltung gegenüber der Aktivdienstgeneration die „Note 3 mit Spezialbericht“ verdient!

  19. Analoges gilt von jenem pharisäerhaften Gezeter, welches die Linke loslässt: „Ehre für Aktivdienstler stört die Linke“ – kann man in der NLZ lesen. Dafür hält die NLZ eine ganze halbe Seite bereit! Immerhin hat sie vor einigen Tagen einen Beitrag zum Thema „70 Jahre Kriegsmobilmachung“ gebracht und sogar auf unsere Ausstellung hingewiesen. Für die heutige Vernissage hat sich die NLZ-Redaktion entschuldigt. Vom Regionaljournal DRS ist keinerlei Reaktion gekommen!
    Die ganzen GSoA-Brüder und Schwestern müssen sich die Frage gefallen lassen, wo sie wohl heute wären, wenn die AKTIVDIENSTGENERATION nicht in grossartiger Weise auch für SIE für die Freiheit und Unabhängigkeit der Schweiz gekämpft hätten? Es ist unglaublich, wie miserabel diese Kreise mit der Leistung und der Opferbereitschaft ihrer Eltern und Grosseltern heute umgehen.

  20. Dass diese LINKE – im Verbund mit Teilen der Medien – BR Ueli Maurer dafür kritisiert, dass er verschiedenen Gedenkanlässe persönlich besucht, spottet jeder Beschreibung Hohn! Selbstverständlich gehört dieser Bundesrat an solche Gedenkanlässe! Das ist das absolute Minimum an Anstand und Respekt gegenüber den Generationen von damals! Es würde auch anderen Mitgliedern der Landesregierung gut anstehen, einen Moment innezuhalten und der Vorfahren zu gedenken und zu danken! Darauf warten wir in diesem Lande wohl vergebens!

  21. Glaubt Jemand im Ernst, wir wären uns der vielen Opfer dieses schrecklichen Krieges nicht voll bewusst? Natürlich sind wir das! Gerade auch wegen ihnen haben wir diese Gedenkausstellung realisiert!

  22. Der allergrösste Dank aber geht an die Aktivdienstgeneration, mithin an unsere Eltern und Grosseltern! Sie haben das Land unter grössten Opfern und mit Gottes Hilfe durch die wohl schwierigste Zeit der Geschichte unseres Landes hindurchgebracht und aktiv mitgeholfen, dass Land aus dem schrecklichen Krieg herauszuhalten. Unser heutiges Gedenken und die Schaffung dieser Gedenkausstellung will und soll ein Zeichen der Dankbarkeit und der Anerkennung zugunsten der Aktivdienstgenerationen sein!

Seien Sie alle hier in der Festung willkommen. Ich freue mich über Ihren grossartigen Aufmarsch ausserordentlich.
Und hier nun noch einige Gedanken, die mein Herz schwer bewegen. „Wess Herzen voll, des Mund läuft über“ - ich bitte um Verständnis, wenn diese Gedanken den Apérokonsum dynamisieren. Gesund ist beides allemal!

„Zu spät !?“

So lautet die Überschrift über der Ansprache, die ich zum heutigen Gedenkanlass halten will.

Der ehemalige Generalstabschef Johann Jakob Vischer (1972 – 1976) sagte u.a. was folgt:/p>

„Aus diesem Aktivdienst müssen wir eine wichtige Lehre ziehen: Lassen wir uns nicht betören durch die Friedenspalaver der Grossen, solange diese gleichzeitig ihre Kriegsmaschine laufend ausbauen und verstärken und solange sie nicht bereit sind, Interessengegensätze auf rein friedlichem Wege beizulegen.

Verteidigungsvorbereitungen, die erst dann getroffen werden, wenn die Kriegsgefahr für jedermann ersichtlich ist und ein Krieg unmittelbar bevorsteht, kommen unfehlbar zu spät – dies insbesondere in einem Kleinstaat, der für wesentliche Teile auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen ist. Zudem brauchen wir im Milizheer mit den kurzen Dienstzeiten Jahre, bis neue Waffen und Geräte eingeführt sind und beherrscht werden.
Tun wir darum das Nötige rechtzeitig, solange ein kriegerischer Konflikt in Europa nicht auszuschliessen ist (Anmerkung Suter: Der letzte Balkankrieg liegt noch keine 20 Jahre zurück!). Sorgen wir dafür, nie mehr, wie beim Beginn des Aktivdienstes 1939, über alles das unheilvolle Wort stellen zu müssen: „Zu spät!“

Parallen zur Lage der heutigen Armee

Sie haben in der Ausstellung die gewaltige Mängelliste gesehen, welche die dramatisch schlechte Lage der Armee bei Ausbruch des Krieges im Herbst 1939 zeigte. Weder gab es irgendwelche Aufmarsch-, noch Operationspläne. Die Armee verfügte über viel zuwenig (und dazu veraltetes) Material. Die Munitionsbestände blieben hoffnungslos unter den Minimaldotationen. Der Kommandant der 8. Division schrieb dem AHQ, man solle endlich wenigsten einen Panzer schicken, „damit meine Soldaten einmal einen Panzer aus nächster Nähe sehen können“ (die Armee hatte gerademal 6 Skoda-Panzer!). Selbst die Qualität der Hufeisen war lausig!

Walter Lüem und Andreas Steigmeier schreiben in ihrem spannenden Buch „Die Limmatstellung im Zweiten Weltkrieg“ u.a.:

„Der Zustand der Armee im Jahre 1939 war eine Folge der militärpolitischen Misere der Zwischenkriegszeit, für welche die Politiker und Militärs die Verantwortung zu tragen haben.“

Schlimm genug, aber die ganze Verteidigungspolitik er Eidgenossenschaft kam seit Marignano immer zu spät!
Was für eine miserable Falle macht die alte Eidgenossenschaft etwa im 30jährigen Krieg (Grenzverletzung durch General Horn - Wiler Defensionale von 1647)? Oder 1798 im Grauholz, am Arvigrat, in Rothenturm? Oder 1870/71? Oder im August 1914? Und dann im September 1939 – Viel zu spät!

Und solches gegenüber einer deutschen Wehrmacht, die sich mit 121 Divisionen und 3,5 Millionen top ausgebildeten und modern ausgerüsteten Mann daran machte, den ganzen europäischen Kontinent zu erobern!

Und wo stehen wir diesbezüglich heute? Die Parallelen zur heutigen Lage der Armee sind erschreckend ähnlich! Sehr geehrte Damen und Herren – dies hier ist die gewaltige Mängelliste, die im Auftrage von BR Ueli Maurer vor kurzem erstellt worden ist. Und dies hier ist das Buch von Beni Gafner „Armee am Abgrund“. Würde es die Bundesverfassung zulassen, so müsste man Beni Gafner einen Tapferkeitsorden verleihen! Der Mann zeigt die katastrophalen Entwicklungen der letzten 20 Jahre schonungslos auf – und er nennt die Hauptverantwortlichen für die entstandenen gewaltigen Probleme – angefangen bei Samuel Schmid und Christophe Keckeis beim Namen.

„Schau vorwärts Werner und nicht hinter dich!“

Ich mag in diesem Meer von gemachten Fehlern nicht mehr herumbohren. So wie ich den Kampf um die historische Wahrheit mit dieser Gedenkausstellung weiterführen will, so muss jetzt die Dreifaltigkeit Maurer/Blattmann/Hofmeister die homerische Aufgabe anpacken und den Karren aus dem Sumpf ziehen. Ich wünsche Ihnen die nötige Um- und Weitsicht, den nötigen Mut und den Beistand Gottes und aller Heiligen dazu!

Neben allen anderen gewaltigen Problemen hat der gute BR Maurer offenbar beschlossen, es den Soldaten ab dem 1.1.2010 freizustellen, ob sie ihre persönliche Waffe im Zeughaus abgeben wollen oder nicht. Damit wird den Milizsoldaten die letzte Verantwortung und damit auch das letzte Vertrauen entzogen. Damit werden die Bürger-Soldaten nicht nur kriminalisiert, sondern es werden zwei Kategorien von Bürger-Soldaten geschaffen. Diese Massnahme bedeutet für mich den Genickschuss für die Milizarmee!

Diese Entwicklung ist fatal! Sie wird schwerwiegende Auswirkungen zuungunsten der Milizarmee haben! Genau so fatal sind die gewaltigen Materialvernichtsaktionen. Es ist unglaublich, was an Material in der vergangenen 20 Jahren vernichtet worden ist. Jetzt sind die schweren Mittel – sozusagen „als Dessert“ dran. Ausländische Armeen motten solche Mittel wenigstens noch eine Weile ein, bevor sie diese endgültig verschrotten.
Ganze Kompanien von Schlaumeiern machen uns weis, eine „Panzerschlacht“ sei in Europa niemals wieder ein Thema? Wer weiss, wie dieses Europa am 2. September 2019 aussieht? Wer weiss, wie das Gesicht jenes Krieges aussieht, der vielleicht im Jahre 2019 doch ausbricht?
Wo schauen diese famosen „Sicherheitspolitiker“ (adäquater wäre der Begriff „Unsicherheitspolitiker“) denn eigentlich hin?

Wie kommen Sie dazu, angesichts der internationalen Entwicklungen eine bisher nie gesehenen Abrüstungsprozess durchzuziehen? Mit was für einer gottseligen Einfalt und Naivität haben wir es zu tun, wenn selbst ein Oberst i Gst (und gewesener Sekretär der Militärdirektorenkonferenz wörtlich was folgt schreibt:

„Militärische Verteidigung ist und bleibt die „raison d’être“ der Armee. Verteidigungskompetenz ist notwendig, Verteidigungsbereitschaft hingegen nicht. Dies wird erst im Rahmen des Aufwuches sichergestellt. Voraussetzung dazu ist ein Aufwuchskern.

Wer soetwas behauptet, der kommt im Sinne von Gst Chef Joh.Jak. Vischer mit Sicherheit wieder zu spät!!

Es gibt – das will ich fairerweise klar betonnen - strafmildernde Gründe für das Fehlverhalten unserer Generalität der letzten Jahre und das sind

1. Ein sicherheitspolitisch extrem schwaches Bundesratsteam und

2. Eine viel zu hohe Zahl von militärisch völlig inkompetenten Mitgliedern n den eidgenössischen Parlamenten – welche (wie weiland während der Zwischenkriegszeit!) der Armee die nötigen Mittel vorenthalten, in den Rücken fallen und permanent in die Knochen sägen.

Dabei ist die GSoA schon längst nicht mehr das übelste Anti- Milizarmee-Detachement. Da sind mir ganze Füsiliergruppen von „Bürgerlichen“ Zauderern und Opportunisten (beiderlei Geschlechts! viel suspekter!

Noch ein Wort zu „Bergier“

In dieser Ausstellung kann man erstmals in der Schweiz eine Gesamtbilanz jenes Festungsbaues sehen, wie er zwischen 1941 und 1943 zur Verstärkung des Zentralraumes (Réduit) unternommen worden ist. Das ist die wohl eindrücklichste Leistung, welche die Aktivdienstgeneration unter der Leitung des fantastischen Generals Henri Guisan zur Verteidigung des Landes erbracht hat! Niemand behauptet, die Armee allein und dieser gewaltige Festungsbau hätten das Land vor Angriffen von Aussen bewahrt. Aber es kann nicht der geringste Zweifel daran geben, dass die dissuasive Wirkung dieses gewaltigen Festungsbaues zu einem ganz entscheidenden Faktor gegenüber potentiellen Angreifern geworden waren. Im übrigen haben diese Festungsanlagen – die laufend modernisiert wurden – weit über 1945 hinaus und bis zum Fall der Berliner Mauer wichtige Dienste zugunsten unserer Verteidigungsbereitschaft geleistet.

Diese eindrückliche Bilanz wird die Arbeiten der famosen „Bergier-Kommission“ schwer relativieren, ja ganz klar korrigieren. In diesem Zusammenhang ist der WELTWOCHE ein grosses Kompliment zu machen, dass sie a) dem unvergesslichen General Henri Guisan in ihrer Ausgabe Nr 33 vom 13. August 2009 die Titelgeschichte („General des Widerstands“) widmet und b) den wirklichen Historiker Walter Schaufelberger zu Wort kommen lässt. Schaufelberger schreibt unter dem Titel „War Guisans Réduit eine Demutsgeste gegenüber Hitler? Eine Klarstellung.“ u.a. was folgt:

Nun das Réduit als eine Art „Demutsgeste“ gegenüber Hitler umzudeuten, dazu bestimmt, anstelle der Soldaten Arbeiter zur Unterstützung der deutschen Kriegsmaschinerie zu mobilisieren, ist Unfug. Sinn und Zweck des Réduits bestanden darin, nachdem eine nachhaltige Verteidigung im Mittelland mit unseren Kräften und Mitteln offensichtlich aussichtslos geworden war, weiterhin die für die Achse kriegswichtigen Alpentransversalen zu kontrollieren, die Hoheit über einen Teil des Territoriums bis zum Kriegsende zu bewahren, die taktischen Vorteile des alpinen Geländes infanteristisch und artilleristisch auszunützen und schliesslich die mythische Stärke des alpinen Raumes psychologisch umzusetzen. Insgesamt sollte ein Signal ausgesendet werden, dass wir für Freiheit und Ehre bis zum Äussersten gehen, unsere Haut so teuer als möglich verkaufen würden.“

Mit Recht nimmt Schaufelberger hier das „federführende“ famose „Bergier-Trio“ Kreis, Tanner und Picard“ scharf aufs Korn. Es war, ist und bleibt für mich eine schwere Enttäuschung, wie diese „Historiker“ mit vorgefassten und ideologisch getrübten Meinungen an die Arbeit herangegangen und mit den Quellen umgegangen sind. Es ist ein schwacher Trost, wenn der greise Professor Bergier langsam merkt, wie er sich durch dieses Trio (und Madame Dreyfuss) hat instrumentalisieren lassen.

„Vincit veritas!“ (Die Wahrheit wird siegen), hat Jan Hus gerufen, als er am 6. Juli 1415 vom Konzil von Konstanz als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden ist. Die „Gross-Inquisitoren“ der Bergier-Kommission, Kreis, Tanner und Picard haben die ganze Aktivdienstgeneration auf den Scheiterhaufen gesetzt und zu verbrennen versucht. Eine abscheuliche Tat! Das Trio hat dem Berufsstand der Historiker schwersten Schaden zugefügt und die eigene Glaubwürdigkeit definitiv verspielt. Es ist hohe Zeit , die Manipulationen und den Missbrauch der Quellen, wie es sich die Bergier-Kommission geleistet hat zu entlarven und auf deren Todsünden unmissverständlich hinzuweisen.

Vieles ist in dieser Richtung inzwischen geschehen: Ich denke etwa an die Arbeiten der AGGS (Arbeitsgruppe gelebte Geschichte), an das eindrückliche Werk des Amerikaners Stephen P.Halbrook „The Swiss and the Nazis“ (1988) oder etwa an das neueste Werk von Jürg Stüssi-Lauterburg „Freier Fels in brauner Brandung“ (2009). Wir werden die Dinge in diesem Sinne vertiefen.
Ich rufe der Aktivdienstgeneration von dieser Stelle aus zu: „Vincit Veritas!“ – Die Wahrheit wird siegen.

Der Blick in die Zukunft

Diese Gedenkausstellung soll die Grundlage für weitere, vertiefende Analysen für ausgewählte Themata werden. Wir planen Sonderausstellungen etwa zum Thema „Ortswehren 1940-1945“, zur Flüchtlingspolitik, zur Anbauschlacht usw.

Gleichzeitig ist und bleibt uns dieses Festungswerk und diese Gedenkausstellung Verpflichtung, den Gang der Dinge rund um unsere Milizarmee stets aufmerksam und kritisch zu verfolgen.

Dieser Milizarmee droht von verschiedenen Seiten her eine tödliche Gefahr!

  1. Vom allgemeinen Zustand dieses GROSS-Unternehmens Milizarmee haben wir schon gehört. Der „Mängelbericht“ ist erstellt.

  2. Die Entwaffnung der Soldaten droht zum Genickschuss für diese Milizarmee zu werden.

  3. Die Abschaffung der Gewissensprüfung für Dienstverweigerer ist sowenig förderlich, wie das Durchdienermodell dem Milizgedanken schädlich ist.

  4. Die Initiative der LINKEN (im Verbund mit allerhand Organisationen – von der „Alliance F“ bis hin zum Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund und der röm.kath. Bischofskonferenz) „Schutz vor Waffengewalt“, hat ein einziges strategisches Ziel: Die endgültige Zerstörung dieser Milizarmee!
    Wer das nicht kapiert hat und am Tage X entschlossen NEIN stimmt, der ist mit mehr als einem Sack geschlagen!

Wie soll es weitergehen?

Ich teile die Auffassung von „Pro Militia“, die u.a. an die Adresse des Vorstehers VBS schreibt: „Die Pro Militia“ ist der Auffassung, dass die heutige Armee kein überlebensfähiges Modell darstellt. Die Defizite bezüglich Verwaltung, Armeestrukturen, Ausbildung, Logistik und Einsatz, Finanzen usw. sind zu gross, um mit Optimierungsmassnahmen eine langfristige Lösung sicherzustellen. Eine eigentliche, grundsätzliche Reform oder ein Entwicklungsschritt sind unausweichlich. Dazu braucht es einen glaubwürdigen Entscheidfindungsprozess und einen klaren Zeitplan. Die „Pro Militia“ verlangt ein neues Armeeleitbild und den Einbezug der Miliz in den Planungsprozess. Es dürfen keine punktuellen Abbauschritte erfolgen ausser auf der Basis dieser neu zu erarbeitenden Grundlagen.“

Dem ist nur noch beizufügen, dass die Armee unter allen Umständen wieder zu jenen Finanzmitteln kommt, die sie für ihre Auftragserfüllung zwingend braucht. Dieses einschlägige Jahresbudget muss angesichts weltweiter gefahrvoller Entwicklungen wieder die Minimalhöhe von 5 Milliarden erreichen.

Bewaffnete Neutralität – Strikte Verteidigungsarmee – Humanitäres Engagement!

Es kann und darf ab sofort nur noch die Rückkehr zur konsequenten bewaffneten Neutralität und zur strikten Verteidigungsarmee geben. Alle anderen „Kapriolen“ (wie Calmy-Reys Piratenbekämpfung am Horn von Afrika) können und dürfen wir uns nicht leisten. Statt sozusagen im „Klein-Klein-System“ zu kleckern, sollen wir im Rahmen unserer schweizerischen Möglichkeiten klotzen. Das kann z.B. auf die folgende Weise geschehen:

Indem die Schweiz im internationalen humanitären Bereich ganz anders auftritt!

Sehr geehrte Damen und Herren, im Jahre 2014 feiern wir 150 Jahre Gründung des IKRK. Die Milizarmee muss es fertigbringen, auf dieses Gedenkjahr hin zwei mobile Spitalabteilungen auf die Beine zu stellen, welche sich irgendwo auf der Welt zur Verfügung stellen und sich auch von A-Z selber schützen und verteidigen können.
Ich rufe die Verantwortlichen von hier aus auf: Tun Sie nach 70 Jahren Kriegsmobilmachung etwas Mutiges! Geben Sie dem IKRK durch eine solche Leistung der Milizarmee eine einmalige Chance und der Welt ein humanitäres Zeichen, wie es für unsere diesbezügliche Tradition nur gut tun kann. Henri Dunant und Henri Dufour wird es auch in ihren Gräbern freuen.

Die heilige Pflicht sich einzumischen!

WIR – Sie und ich – wir haben nicht nur das Recht uns einzumischen, vor die Tür zu stehen und nachzusehen, was draussen im Lande läuft. Wir haben die heilige Pflicht, das Visier hochzuklappen und uns zu Wort zu melden!
Wie anders wollen wir den Hasardeuren und Opportunisten das Handwerk legen, wenn wir schweigen?
WIR sind das Volk! WIR sind der Staat! WIR sind die Schweiz – und keineswegs nur jene Profilierungs- und karrieresüchtigen Heerscharen in Bundesbern.

  1. Die Festung Mühlefluh bleibt ein unvergessliches Zeugnis der Leistung unserer Aktivdienstgeneration.

    Die Festung Mühlefluh wird alles Menschenmögliche tun, um der historischen Wahrheit im Interesse der Geschichte unseres Landes zu dienen.

  2. Die Festung Mühlefluh will zu einer wichtigen Kristallisationsplattform für die zukünftige Gestaltung einer glaubwürdigen Milizarmee werden.
  3. Mit der Eröffnung der Gedenkausstellung „70 Jahre Kriegsmobilmachung 1939 – 2009“ ist der erste Schritt getan!

Ich freue mich, dass SIE ALLE heute hierher gekommen sind. Sie machen uns durch Ihre Anwesenheit Mut!
Es liegt eine Pressemitteilung auf den Tischen, die wir den Medien zusenden wollen. Darin konfrontieren wir den Vorsteher des VBS, BR Ueli Maurer mit fünf konkreten Forderungen.

1. Das heutige Armeemodell ist nicht überlebensfähig. Die Armee XXI kann als permanentes Flickwerk nicht saniert werden. Es braucht eine grundlegende Neuplanung auf der Basis des neuen Sicherheits- politischen Berichtes und ein komplett neues Armee-leitbild.

2. Es braucht einen glaubwürdigen Entscheidprozess (unter vollem Einbezug der Miliz) und einen klaren Zeitplan.

3. Es dürfen ab sofort keine punktuellen Abbauschritte mehr erfolgen, ausser auf den erwähnten undlagen.

4. Die weitere Vernichtung von Material (insbesondere von schweren Waffen) ist konsequent zu stoppen.

5. Das Jahresbudget für die Armee muss ab 1.1.2011 wieder 5 (fünf) Milliarden Franken betragen.

Das Gros der Medien wird dieses Communiqué wohl totschweigen. Aber auf www.medienwahrheit.ch können Sie meine Ansprache und den Text dieser Medienmitteilung jederzeit und in vollem Wortlaut nachlesen!

WIR sind die Schweiz! Wir lieben unsere Schweiz! Wir sind bereit, für unsere Schweiz zu kämpfen!

Dr. phil. Hermann Suter-Lang,
Co-Projektleiter.
Fmvansprasuter/30.08.09/HS.