Stiftung Wahrheit in den Medien

Zum Tode von Franz Muheim-Arnold, a.Ständerat, Altdorf UR (1923 – 2009)

Im Alter von 86 Jahren ist Franz Muheim-Arnold am vergangenen 18. Februar 2009 in Altdorf/UR verstorben. Die Nachricht vom Heimgang dieser herausragenden Persönlichkeit kam unerwartet und macht tief betroffen. Die Stiftung Wahrheit in den Medien (SWM) und der Förderverein für wahrheitsgemässe Information sprechen der Trauerfamilie ihre herzlichste Anteilnahme aus.

Franz Muheim-Arnold gehörte zeitlebens der CVP an. Er begann seine politische Laufbahn im Gemeinderat von Altdorf, den er 1956 – 1959 präsidierte. Von 1959 – 1972 vertrat er seine Wohngemeinde im Landrat, dem er 1964/65 als höchster Urner vorstand. 1971 wurde er vom Urner Volk in den Ständerat gewählt. Diesem gehörte er bis 1987 an. Mehrmals wurde der CVP-Mann als möglicher Bundesrat gehandelt. Von 1987 – 1991 war Muheim Schweizer Mitglied des Exekutivrates der Unesco in Paris, und von 1981 – 1991 präsidierte er die Konsultativkommission des Bundesrates für Weltraumtechnik und Weltraumnutzung. (NLZ, 20.02.09).

Bis in die allerjüngste Vergangenheit hinein, hat sich Franz Muheim-Arnold aktiv und engagiert in die öffentliche Diskussion eingeschaltet. In zahlreichen Publikationen, Vorträgen und Essays hat er seine Standpunkte zu verschiedensten Themata kundgetan. Der Verstorbene war ein ebenso scharfsinniger, wie couragierter, weitsichtiger und staatsmännisch denkender Mensch. Der Staatspolitiker und Philosoph Franz Muheim-Arnold war auch ein tiefreligiöser und gottgläubiger Mensch. Zusammen mit dem unvergesslich grossartigen Generalstabschef Jörg Zumstein – die beiden Männer waren langjährige Weggefährten und Freunde – hat Franz Muheim-Arnold u.a. die eindrückliche Kapelle an der Raststätte Urnerland bei Erstfeld erbaut.

Der Verstorbene hat sich u.a. intensiv mit allen Fragen der Schweizerischen Sicherheits- und Neutralitätspolitik befasst. So wie er im Sinne von Bruder Klaus einer strikten Neutralität unseres Landes das Wort redete, so kämpfte er für die gute Zukunft unserer schweizerischen Milizarmee. In Beni Gafners ausgezeichneter Analyse "Armee am Abgrund" (Balmer, 2007) schrieb Franz Muheim "An Stelle eines Vorwortes" – wie er selber sagt -, unter dem Titel "Grundsätzliches zur Armee XXI" u.a. was folgt:

"Viele Schweizerinnen und Schweizer sind über den heutigen Zustand der Armee besorgt. Über deren Sinn und Zweck sowie ihre Einsatzbereitschaft herrscht Unsicherheit. Dieses weit verbreitete Missbehagen führt zur Kernfrage, ob die Armee XXI auch wirklich auf der Grundlage von staatspolitischen Ideen konzipiert wurde. Wenn sich das geopolitische Umfeld wandelt, müssen die von Politik und Armee verlangten Änderungen eingehende reflektiert und durchgesetzt werden; dabei sind die staatstragenden Werte dringend zu bewahren& .Die Staatskunst verlangt, dass neue sicherheitspolitische Erfordernisse respektiert werden, ohne dadurch staatspolitische Grundsätze zu vernachlässigen und Identitätsmerkmale zu missachten. Von der Staatsführung wird gefordert, dass sie schweizerische Werte und Traditionen mit den Anforderungen einer neuen Zeit in Einklang zu bringen versteht. Hauptsächlich in ungewisser geopolitischer Lage vermögen nur feste staatspolitische Grundelemente die Sicherheit des Landes mittels flexibler Lösungen im militärpolitischen Bereich zu gewährleisten."

Sein mutiges Engagement galt vor allem auch den ganzen Fragen rund um die Medienpolitik: Er hat den Einsatz der 1993 gegründeten Stiftung Wahrheit in den Medien (SWM) und jenen des Fördervereins für wahrheitsgemässe Information (gegr 1998) stets mit voller Kraft unterstützt und begleitet. Gerade unter den Aspekten unseres direktdemokratischen politischen System, spielen die Medien "als 4. Gewalt" eine enorm wichtige Rolle. In der jüngeren Vergangenheit ist ein schleichender Erosionsprozess festzustellen: Dieser zeigt, dass sich weite Teile unserer Medien dieser Verantwortung nicht mehr im gewünschten Masse bewusst sind. Diese Entwicklung bereitete Franz Muheim-Arnold schwere Sorgen.
Franz Muheim-Arnolds Vermächtnis für eine freie, unabhängige, neutrale und wehrhafte Schweiz muss uns ebenso Verpflichtung sein und bleiben, wie der Kampf für ein ethisch-philosophisch fundiertes, veritables und verifizierbares Medienschaffen. Zeigen wir uns dieses grossen Schweizers und seines Werkes würdig und treten wir unerschrocken und mutig in seine Spur!

Hermann Suter-Lang.
Präsident Stiftung Wahrheit in den Medien und des Fördervereins für wahrheitsgemässe Information, 6404 Greppen